Experten bestätigen die Attraktivität der bAV als beste Form der Altersvorsorge

„Die betriebliche Altersversorgung ist für Unternehmer und Mitarbeiter – besonders in der Niedrigzinsphase – eine der besten Geldanlagen überhaupt“, referierte Professor Dr. Thomas Dommermuth beim Unternehmerabend der Raiffeisenbank in Vohenstrauß. Dies war aber nicht der einzige Tipp.

Rund 100 Besucher verfolgten die Ausführungen Dommermuths, Steuerberater und Professor an der OTH, Fachbereich Steuern und Finanzierung. Außerdem ist er Gründer, Gesellschafter und Vorsitzender des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung. Des Weiteren war Geschäftsführer Christian Kiefer von der Industrie-Pensions-Verein-Akademie (IPV) Düsseldorf in Kooperation mit der Allianz Deutschland geladen, um die Ausgestaltung der betrieblichen Altersversorgung und Umgehung der Gefahren zu erörtern.

„Die Menschen verstehen nicht, auch wegen der Niedrigzinsen, wie sie noch Altersversorgung betreiben sollen“, erläuterte Dommermuth. Betriebliche Altersversorgung brauche jedoch noch wesentlich mehr Beachtung, und die Deutschen müssten noch viel mehr Altersvorsorge betreiben. „Sie dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken“, riet er, Initiative zur betrieblichen als auch privaten Vorsorge zu ergreifen. Schließlich ermögliche die betriebliche Altersversorgung Gruppenverträge mit Rabatten, Arbeitgeberzuschüsse, erhebliche staatliche Förderung und Leistungen.

Allerdings warnte der Professor vor Direktzusagen, die seien Zeitbomben in der Handelsbilanz. Es sei denn, man finanziere sie kongruent aus. Steuerlich seien sie externen Durchführungswegen jedoch immer unterlegen. Dommermuth bot die Unterstützungskasse als einzige Alternative an, wenn der Monatsbeitrag 392 Euro übersteige. Ansonsten bleibe die Direktversicherung in der Pensionskasse als sinnvollster Durchführungsweg.

Ein Blick auf die Riester-Rente lohne sich in jedem Fall. Die bringe selbst bei den jetzt herrschenden Niedrigzinsen noch anständige Erträge durch die staatlichen Förderungen.

Anhand von Fall-Beispielen rechnete der Professor Varianten durch. Nur 55 Prozent aller Pensionsverpflichtungen sind rückgedeckt. Noch vor zwei Jahren waren es immerhin 65 Prozent. Die Einkommen werden heuer um zehn Prozent zurückgehen, prognostizierte der Referent aufgrund der Bewertung der Pensionsverpflichtung. Durch die schwierigen Rahmenbedingungen spreche viel für eine Auslagerung von Pensionsverpflichtungen. Hier sei die betriebliche Altersversorgung Alternativen häufig überlegen.

Aufgelockert wurde der Abend durch bewegende Szenen vom „Race across America“, dem härtesten Radrennen der Welt mit mehr als 5000 Kilometern quer durch die USA, an dem Dommermuth mit Stephan Loew, Markus Imhof und Ralph Zimmermann teilgenommen hatte. Sie belegten in ihrer Altersklasse den zweiten Platz.

Ausgleich für Stress

Sie waren getrieben von einem Traum: einmal mit dem Rennrad quer durch Nordamerika. Sport sei für stressgeplagte Menschen die beste Methode, einen Ausgleich zu schaffen. „6 Tage, 6 Stunden“, lautet der Filmtitel, aus dem Dommermuth den Zuhörern Ausschnitte zeigte, denn genauso lange brauchten die Radfahrer im Juni 2014 für die strapaziöse Strecke.

Im zweiten Teil des Abends erläuterte Christian Kiefer Möglichkeiten, Versorgungslücken bei Führungskräften und Unternehmern zu schließen. Durch sogenannte Kooperationsverträge mit führenden Lebens- und Krankenversicherern könnten Mitglieder zu vergünstigten Konditionen versorgt werden.